Im Projekt „Transformationsstadt – BürgerInnen forschen für ein Gutes Leben” ging es nicht nur um die Entwicklung des GeoPortals. Ziel war auch, mehr darüber herauszufinden, was die Stärken und Herausforderungen eines transdisziplinären Verbundprojektes sind, in welchem Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Fachrichtungen der Wissenschaft und Praxis zusammenarbeiten. Die wichtigsten der während der zweijährigen Projektlaufzeit entstandenen Ergebnisse stellen wir hier öffentlich zur Verfügung.
Das GeoPortal wurde während der Projektlaufzeit von 2017 bis 2019 in verschiedenen Arbeitsbereichen entwickelt, die sich mit dem Design und der inhaltlichen Gestaltung (Co-Design), der technischen Entwicklung (Co-Produktion), der Entwicklung eines Geschäftsmodells für das GeoPortal (Co-Verstetigung) sowie der projektbegleitenden Forschung und Reflektion des Prozesses (Co-Reflektion) befasst haben. Das Projekt wurde dabei vom Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit koordiniert.
Ziele & Ergebnisse
Co-Design | Die inhaltliche Gestaltung
Ziel war es, mit dem GeoPortal ein Portal zu entwickeln, das Bürger*innen selbständige Quartiersforschung zu Aspekten des Guten Lebens ermöglicht. Es soll den Wünschen und Anforderungen der Bürger*innen und gleichzeitig wissenschaftlichen Standards gerecht werden. Um diese beiden Aspekte sicherzustellen, wurde das Portal während der Projektlaufzeit inhaltlich von Bürger*innen und Wissenschaftler*innen gemeinsam entwickelt. Neben der inhaltlichen Gestaltung lag in diesem Arbeitsbereich auch das Design eines nutzer*innenfreundlichen Interface.

Innerhalb der Projektlaufzeit wurden unterschiedliche Veranstaltungsformate wie Workshops und Infoveranstaltungen durchgeführt. So konnten Bürger*innen aktiv in die Gestaltung des Portals involviert und auch die Interessen und Anforderungen der Wissenschaft abgefragt werden, um dann beides im Portal miteinander zu verknüpfen. Im Laufe der zweijährigen Konzept- und Portalentwicklung sind ein Grobkonzept und darauf aufbauend ein Feinkonzept für der GeoPortal entstanden. Der Grundstein davon wurde bereits gesetzt, viele weitere Ideen wollen wir nach und nach als „GeoPortal-Community” weiterdenken und umsetzen.

Ergebnisse Aus dem Co-Design
- GeoPortal–Vision
- Grob– und Feinkonzepte für das zu programmierende Portal
- Liste mit perspektivischen Funktionen, die das GeoPortal in Zukunft ergänzen können
- Vorschläge Namen und Narrative für das GeoPortal
Co-Produktion | Die technische Entwicklung
In enger Zusammenarbeit mit dem Co-Design und der Co-Verstetigung wurde im Arbeitsbereich der Co-Produktion das GeoPortal des Guten Lebens technisch realisiert. Ziel war, dass das Portal die Eintragung relevanter Daten aus gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen und/oder wissenschaftlichen Projekten ermöglicht und diese mit bestehenden Geodaten verknüpft und abbildet. Das GeoPortal baut auf OpenStreetMap auf und verfolgt den Open-Source und Open-Knowledge-Ansatz: Jeder kann das Portal frei weiterentwickeln und alle inhaltlichen Daten aus dem Portal können exportiert und für eigene Zwecke genutzt werden. Wichtig ist, dass das GeoPortal so aufgebaut ist, dass doppelte Datenpflege vermieden werden soll. Dementsprechend werden alle Daten, die z.B. für OpenStreetMap relevant sind, auch dort gepflegt. Nur die Daten, für die es noch keine geeignete Datenbank gibt, werden in der Datenbank des GeoPortals abgelegt.
Um eine möglichst breite Datenbasis zu schaffen, haben wir über die vergangenen zwei Jahre viele Datenquellen identifizieren können (z.B. andere Portale und Plattformen), zu denen wir GeoPortal-Schnittstellen wichtig und spannend finden, um mehr Daten miteinander zu vernetzen und gemeinsam im GeoPortal analysieren zu können. In diesem Zusammenhang haben wir uns auch eingehend mit rechtlichen Fragen zu Datenlizenzen beschäftigt. Zentral war hier, für das GeoPortal selbst eine Lizenz zu wählen, die eine Verschneidung von GeoPortal-Daten mit denen von OpenStreetMap und auch möglichst vielen anderen Daten erlaubt. Zu u.a. dieser Frage haben wir eine gutachterliche Stellungnahme erstellen lassen.
Während der Projektlaufzeit fanden außerdem drei GeoHacks des Guten Lebens statt, bei denen wir das GeoPortal gemeinsam mit EntwicklerInnen und DesignerInnen weiterentwickelt haben. Seit Januar 2018 treffen wir uns regelmäßig beim GeoPortal Stammtisch, der offen für alle Interessierten ist und spinnen neue Ideen und nächste Schritte für unsere Online-Karte.
Ergebnisse aus der Co-Produktion
Co-Verstetigung | Entwicklung eines Geschäftsmodells
Damit das GeoPortal des Guten Lebens langfristig bestehen und — im Sinne des Open-Source-Gedankens — weiter wachsen kann, wurden während der Projektlaufzeit verschiedene Verstetigungskonzepte erarbeitet, über die sich das GeoPortal perspektivisch finanziell tragen könnte. So wurden z.B. Nutzer*innenversprechen entwickelt, eine Stakeholderanalyse durchgeführt, ein Kosten- und Maßnahmenplan für die Außenkommunikation und ein Sustainable-Business-Model-Canvas für ein mögliche Geschäftsmodelle für das GeoPortal erstellt.
Darüber hinaus wurden mögliche zukünftige Förderinstitutionen und -linien zusammengetragen, die für die Finanzierung einer Weiterentwicklung des Portals bis zu einer möglichen Ausgründung infrage kämen. Ein detaillierter 10-Jahres-Plan gibt Auskunft darüber, welche Schritte in Zukunft angegangen werden könnten oder sollten, und wie sie jeweils voneinander abhängig sind.
Ergebnisse der Co-Verstetigung
- Nutzerversprechen für zukünftige Nutzer*innen des GeoPortals
- Stakeholderanalyse
- Ideen für ein Geschäftsmodell für das GeoPortal
- Kosten- und Maßnahmenplan
- Mögliche zukünftige Förderinstitutionen und -linien
- 10-Jahres-Plan
Co-Reflexion | Projektbegleitende Forschung und Evaluation
Am Entwicklungsprozess des GeoPortals waren und sind Akteure aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bürger*innen beteiligt. Der angestrebte Grad an Partizipation und Interaktion dieser Akteure bei der Entwicklung des GeoPortals war und ist hoch: Die Zusammenarbeit soll auf Augenhöhe erfolgen — es soll mit dem Portal eine Infrastruktur geschaffen werden, die Bürger*innen und Wissenschaftler*innen langfristig miteinander verzahnt.
Deswegen wurde das Projekt während der gesamten Laufzeit evaluiert und reflektiert, um daraus Erkenntnisse für zukünftige transdisziplinäre Projekte zu generieren und auch während des Entwicklungsprozesses Herausforderungen dieser Herangehensweise frühzeitig zu erkennen und zu überwinden. Die Ergebnisse der Co-Reflexion werden in Kürze veröffentlicht.
Presseartikel
2019
30.06.2019 | Westdeutsche Zeitung | Wissensplattform soll Leben in der Stadt verbessern
25.06.2019 | WDR 5 Quarks – Wissenschaft und mehr | Geohack: Online für ein besseres Leben
05.6.2019 | Wuppertaler Rundschau | „Transformationsstadt” – Projektvorstellung und Ideenworkshop
2018
27.10.2018 | taz | Citizen-Science etabliert sich
01.03.2018 | WDR Lokalzeit Bergisches Land | Projekt Gutes Leben
01.03.2018 | Remscheider General-Anzeiger | Geoportal soll „gutes Leben“ sichtbar machen
04.02.2018 | Wuppertaler Rundschau | Bürger und Wissenschaftler gestalten Onlineplattform — Gutes Leben in Remscheid, Solingen und Wuppertal
2017
08.12.2017 | Solinger Tageblatt | Gutes Leben: Gruppe macht sich Gedanken
03.11.2017 | Focus Online | Gutes Leben in der Bergischen Region
05.09.2017 | GreenTech Germany | Lebensqualität in Quartieren systematisch erfassen
28.08.2017 | Informationsdienst Wissenschaft (idw) | Bundesforschungsministerium fördert Wuppertaler Projekt zur Bürgerwissenschaft
28.07.2017 | N21 | Staatsgeld für die Bürgerforschung
Veröffentlichungen & Vorträge (sofern online verfügbar)
23.08.2019 | Bergisch.io | Folge #037 – Das Portal des Guten Lebens
29.12.2018 | 35. Chaos Communication Congress | Das Geoportal des Guten Lebens
18.11.2018 | Bits und Bäume 2018 | Die Zukunft des GeoPortals des Guten Lebens
2018 | Forum Citizen Science | Bürgerwissenschaft auf Augenhöhe – Transdisziplinäre Citizen Science. Workshopergebnisse
02.10.2018 | Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) | Eine Illustration von Chancen und Herausforderungen von Bürgerforschung am Beispiel des Projektes Transformationsstadt – BürgerInnen forschen für ein Gutes Leben
Initiatoren
Das Projekt Transformationsstadt — BürgerInnen forschen für ein Gutes Leben, war ein Verbundprojekt der Akteure der Initiative Transformationsstadt, das von September 2017 bis August 2018 durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Mehr Informationen zu den beteiligten Institutionen finden Sie hier.
Beiträge zum GeoPortal
GeoPortal: Wir feiern den Projektabschluss – und hacken direkt weiter! - Am vergangenen Donnerstag haben wir bei unserer Veranstaltung Wissen verbinden – Wandel voranbringen zwei Jahre Projektlaufzeit zelebriert und den aktuellen Entwicklungsstand des GeoPortals präsentiert. Wir danken allen Teilnehmenden für ihr Interesse und ihre Gedanken und Ideen! Die Veranstaltung fand in der Orangerie statt, wo es auch bei den heißen Temperaturen sehr angenehm war. Durch den Abend …
„GeoPortal: Wir feiern den Projektabschluss – und hacken direkt weiter!” weiterlesen
Gesucht: Abschluss-, Seminar- und Projektarbeiten zum GeoPortal des Guten Lebens - Wie ist Gutes Leben erfahrbar? Wie kann es in einer Online-Plattform dargestellt werden? Und wie muss diese Plattform gestaltet werden, um mehr lokales Wissen teilen zu können? Mit dem „Geoportal des Guten Lebens“ soll ein Portal entstehen, das Bürgerinnen und Bürgern selbständige Quartiersforschung zu Aspekten des Guten Lebens ermöglicht. Es soll den Wünschen und Anforderungen …
„Gesucht: Abschluss-, Seminar- und Projektarbeiten zum GeoPortal des Guten Lebens” weiterlesen
GeoHack #1 — vielen Dank an alle TeilnehmerInnen! - Am 24. und 25. November 2018 fand der erste GeoHack des Guten Lebens in Utopiastadt statt. 20 TeilnehmerInnen haben sich zu Teams zusammengefunden am künftigen GeoPortal des Guten Lebens — dem Onlineportal für Daten zum Guten Leben — weiter konzipiert, gehackt und getüftelt. Das Ergebnis des Hackathons: vier großartige Ideen, fünf vergebene Preise, jede Menge …
„GeoHack #1 — vielen Dank an alle TeilnehmerInnen!” weiterlesen
Testversion des GeoPortals - GeoPortal: es geht voran mit der Online-Karte des Guten Lebens! Nach Workshops in Wuppertal, Remscheid und Solingen Ende 2017 und unserer Auftaktveranstaltung im Februar haben wir die Ideen und Anregungen der TeilnehmerInnen ausgewertet, festgelegt, was in der ersten Version des GeoPortals möglich sein soll — und mit der Entwicklung der Plattform begonnen. Wir bedanken uns nochmal für die vielen Ideen und …
Auftaktveranstaltung: Wir machen das Gute Leben sichtbar! - Am 28.02. fand unsere Auftaktveranstaltung zum GeoPortal des Guten Lebens im mk Hotel in Remscheid statt. Wir bedanken uns herzlich bei allen TeilnehmerInnen für einen sehr netten und spannenden Abend, der uns nochmal viele gute Anregungen für die weitere Entwicklung des Portals mit auf den Weg gegeben hat!
Workshops in Wuppertal, Remscheid und Solingen zum Thema GeoPortal des Guten Lebens - Am 23. und 30. November und am 07. Dezember fanden die ersten Workshops zur Entwickelung einer Online-Plattform des Guten Lebens statt. In Utopiastadt in Wuppertal, in der Technologiefabrik in Remscheid und im Forum Produktdesign in Solingen trafen sich je bis zu 25 Bürgerinnen und Bürger und diskutierten über ein GeoPortal, auf dem Wissen ausgetauscht und Projekte …
„Workshops in Wuppertal, Remscheid und Solingen zum Thema GeoPortal des Guten Lebens” weiterlesen
Workshop-Ergebnisse Solingen: Themengruppe Engagement - Was sollte auf dem GeoPortal zum Thema Engagement zu sehen und wie sollte es dargestellt sein? Die Erwartung der Themengruppe Engagement an ein GeoPortal des Guten Lebens war die Bündelung und Abbildung von Informationen, die BürgerInnen nutzen können, um sich einen Überblick über ihr lokales Umfeld zu verschaffen.