Ziele und Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt

Im Projekt „Transformationsstadt – BürgerInnen forschen für ein Gutes Leben” ging es nicht nur um die Entwicklung des GeoPortals. Ziel war auch, mehr darüber herauszufinden, was die Stärken und Herausforderungen eines transdisziplinären Verbundprojektes sind, in welchem Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche aus unterschiedlichen Fachrichtungen der Wissenschaft und Praxis zusammenarbeiten. Die wichtigsten der während der zweijährigen Projektlaufzeit entstandenen Ergebnisse stellen wir hier öffentlich zur Verfügung.

Das GeoPortal wurde während der Projektlaufzeit von 2017 bis 2019 in verschiedenen Arbeitsbereichen entwickelt, die sich mit dem Design und der inhaltlichen Gestaltung (Co-Design), der technischen Entwicklung (Co-Produktion), der Entwicklung eines Geschäftsmodells für das GeoPortal (Co-Verstetigung) sowie der projektbegleitenden Forschung und Reflektion des Prozesses (Co-Reflektion) befasst haben. Das Projekt wurde dabei vom Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit koordiniert.

Ziele & Ergebnisse

Co-Design | Die inhaltliche Gestaltung

Ziel war es, mit dem GeoPortal ein Portal zu ent­wi­ckeln, das Bürger*innen selb­stän­di­ge Quartiersforschung zu Aspekten des Guten Lebens ermög­licht. Es soll den Wünschen und Anforderungen der Bürger*innen und gleich­zei­tig wis­sen­schaft­li­chen Standards gerecht wer­den. Um die­se bei­den Aspekte sicher­zu­stel­len, wur­de das Portal wäh­rend der Projektlaufzeit inhalt­lich von Bürger*innen und Wissenschaftler*innen gemein­sam ent­wi­ckelt. Neben der inhalt­li­chen Gestaltung lag in die­sem Arbeitsbereich auch das Design eines nutzer*innenfreundlichen Interface.

Bei unse­ren Co-Design Workshops im November und Dezember 2017 wur­den gemein­sam mit BürgerInnen Vorschläge für das GeoPortal-Konzept gesam­melt und auf ana­lo­gen Karten visua­li­siert.

Innerhalb der Projektlaufzeit wur­den unter­schied­li­che Veranstaltungsformate wie Workshops und Infoveranstaltungen durch­ge­führt. So konn­ten Bürger*innen aktiv in die Gestaltung des Portals invol­viert und auch die Interessen und Anforderungen der Wissenschaft abge­fragt wer­den, um dann bei­des im Portal mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen. Im Laufe der zwei­jäh­ri­gen Konzept- und Portalentwicklung sind ein Grobkonzept und dar­auf auf­bau­end ein Feinkonzept für der GeoPortal ent­stan­den. Der Grundstein davon wur­de bereits gesetzt, vie­le wei­te­re Ideen wol­len wir nach und nach als „GeoPortal-Community” wei­ter­den­ken und umset­zen.

Das auf OpenStreetMap auf­bau­en­de Portal stellt Daten offen zur Verfügung. Bei der Auftaktveranstaltung im Februar 2018 wur­de die Frage, wel­che Art offe­ner Daten im GeoPortal abge­bil­det wer­den soll, ver­tieft mit Interessierten dis­ku­tiert. Foto: Wolf Sondermann
Ergebnisse Aus dem Co-Design

Co-Produktion | Die technische Entwicklung

In enger Zusammenarbeit mit dem Co-Design und der Co-Verstetigung wur­de im Arbeitsbereich der Co-Produktion das GeoPortal des Guten Lebens tech­nisch rea­li­siert. Ziel war, dass das Portal die Eintragung rele­van­ter Daten aus gesell­schaft­li­chen, öko­no­mi­schen, poli­ti­schen und/oder wis­sen­schaft­li­chen Projekten ermög­licht und die­se mit bestehen­den Geodaten ver­knüpft und abbil­det. Das GeoPortal baut auf OpenStreetMap auf und ver­folgt den Open-Source und Open-Knowledge-Ansatz: Jeder kann das Portal frei wei­ter­ent­wi­ckeln und alle inhalt­li­chen Daten aus dem Portal kön­nen expor­tiert und für eige­ne Zwecke genutzt wer­den. Wichtig ist, dass das GeoPortal so auf­ge­baut ist, dass dop­pel­te Datenpflege ver­mie­den wer­den soll. Dementsprechend wer­den alle Daten, die z.B. für OpenStreetMap rele­vant sind, auch dort gepflegt. Nur die Daten, für die es noch kei­ne geeig­ne­te Datenbank gibt, wer­den in der Datenbank des GeoPortals abge­legt.

Um eine mög­lichst brei­te Datenbasis zu schaf­fen, haben wir über die ver­gan­ge­nen zwei Jahre vie­le Datenquellen iden­ti­fi­zie­ren kön­nen (z.B. ande­re Portale und Plattformen), zu denen wir GeoPortal-Schnittstellen wich­tig und span­nend fin­den, um mehr Daten mit­ein­an­der zu ver­net­zen und gemein­sam im GeoPortal ana­ly­sie­ren zu kön­nen. In die­sem Zusammenhang haben wir uns auch ein­ge­hend mit recht­li­chen Fragen zu Datenlizenzen beschäf­tigt. Zentral war hier, für das GeoPortal selbst eine Lizenz zu wäh­len, die eine Verschneidung von GeoPortal-Daten mit denen von OpenStreetMap und auch mög­lichst vie­len ande­ren Daten erlaubt. Zu u.a. die­ser Frage haben wir eine gut­ach­ter­li­che Stellungnahme erstel­len las­sen.

Während der Projektlaufzeit fan­den außer­dem drei GeoHacks des Guten Lebens statt, bei denen wir das GeoPortal gemein­sam mit EntwicklerInnen und DesignerInnen wei­ter­ent­wi­ckelt haben. Seit Januar 2018 tref­fen wir uns regel­mä­ßig beim GeoPortal Stammtisch, der offen für alle Interessierten ist und spin­nen neue Ideen und nächs­te Schritte für unse­re Online-Karte.

Ergebnisse aus der Co-Produktion

Co-Verstetigung | Entwicklung eines Geschäftsmodells

Damit das GeoPortal des Guten Lebens lang­fris­tig bestehen und — im Sinne des Open-Source-Gedankens — wei­ter wach­sen kann, wur­den wäh­rend der Projektlaufzeit ver­schie­de­ne Verstetigungskonzepte erar­bei­tet, über die sich das GeoPortal per­spek­ti­visch finan­zi­ell tra­gen könn­te. So wur­den z.B. Nutzer*innenversprechen ent­wi­ckelt, eine Stakeholderanalyse durch­ge­führt, ein Kosten- und Maßnahmenplan für die Außenkommunikation und ein Sustainable-Business-Model-Canvas für ein mög­li­che Geschäftsmodelle für das GeoPortal erstellt.

Darüber hin­aus wur­den mög­li­che zukünf­ti­ge Förderinstitutionen und -lini­en zusam­men­ge­tra­gen, die für die Finanzierung einer Weiterentwicklung des Portals bis zu einer mög­li­chen Ausgründung infra­ge kämen. Ein detail­lier­ter 10-Jahres-Plan gibt Auskunft dar­über, wel­che Schritte in Zukunft ange­gan­gen wer­den könn­ten oder soll­ten, und wie sie jeweils von­ein­an­der abhän­gig sind.

Ergebnisse der Co-Verstetigung

Co-Reflexion | Projektbegleitende Forschung und Evaluation

Am Entwicklungsprozess des GeoPortals waren und sind Akteure aus unter­schied­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Disziplinen, zivil­ge­sell­schaft­li­chen Organisationen und Bürger*innen betei­ligt. Der ange­streb­te Grad an Partizipation und Interaktion die­ser Akteure bei der Entwicklung des GeoPortals war und ist hoch: Die Zusammenarbeit soll auf Augenhöhe erfol­gen — es soll mit dem Portal eine Infrastruktur geschaf­fen wer­den, die Bürger*innen und Wissenschaftler*innen lang­fris­tig mit­ein­an­der ver­zahnt.

Deswegen wur­de das Projekt wäh­rend der gesam­ten Laufzeit eva­lu­iert und reflek­tiert, um dar­aus Erkenntnisse für zukünf­ti­ge trans­dis­zi­pli­nä­re Projekte zu gene­rie­ren und auch wäh­rend des Entwicklungsprozesses Herausforderungen die­ser Herangehensweise früh­zei­tig zu erken­nen und zu über­win­den. Die Ergebnisse der Co-Reflexion wer­den in Kürze ver­öf­fent­licht.

Presseartikel

2019

30.06.2019 | Westdeutsche Zeitung | Wissensplattform soll Leben in der Stadt ver­bes­sern 

25.06.2019 | WDR 5 Quarks – Wissenschaft und mehr | Geohack: Online für ein bes­se­res Leben

05.6.2019 | Wuppertaler Rundschau | „Transformationsstadt” – Projektvorstellung und Ideenworkshop 

2018

27.10.2018 | taz | Citizen-Science eta­bliert sich 

01.03.2018 | WDR Lokalzeit Bergisches Land | Projekt Gutes Leben 

01.03.2018 | Remscheider General-Anzeiger | Geoportal soll „gutes Leben“ sicht­bar machen

04.02.2018 | Wuppertaler Rundschau | Bürger und Wissenschaftler gestal­ten Onlineplattform — Gutes Leben in Remscheid, Solingen und Wuppertal 

2017

08.12.2017 | Solinger Tageblatt | Gutes Leben: Gruppe macht sich Gedanken 

03.11.2017 | Focus Online | Gutes Leben in der Bergischen Region 

05.09.2017 | GreenTech Germany | Lebensqualität in Quartieren sys­te­ma­tisch erfas­sen 

28.08.2017 | Informationsdienst Wissenschaft (idw) | Bundesforschungsministerium för­dert Wuppertaler Projekt zur Bürgerwissenschaft 

28.07.2017 | N21 | Staatsgeld für die Bürgerforschung 

Veröffentlichungen & Vorträge (sofern online verfügbar)

23.08.2019 | Bergisch.io | Folge #037 – Das Portal des Guten Lebens

29.12.2018 | 35. Chaos Communication Congress | Das Geoportal des Guten Lebens 

18.11.2018 | Bits und Bäume 2018 | Die Zukunft des GeoPortals des Guten Lebens 

2018 | Forum Citizen Science | Bürgerwissenschaft auf Augenhöhe – Transdisziplinäre Citizen Science. Workshopergebnisse

02.10.2018 | Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) | Eine Illustration von Chancen und Herausforderungen von Bürgerforschung am Beispiel des Projektes Transformationsstadt – BürgerInnen for­schen für ein Gutes Leben 

Initiatoren

Das Projekt Transformationsstadt — BürgerInnen for­schen für ein Gutes Leben, war ein Verbundprojekt der Akteure der Initiative Transformationsstadt, das von September 2017 bis August 2018 durch­ge­führt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geför­dert wur­de. Mehr Informationen zu den betei­lig­ten Institutionen fin­den Sie hier.

Beiträge zum GeoPortal